Damit man Ihren Verein oder Ihre Stiftung im Internet gut findet, können Sie einen Wikipedia-Eintrag erstellen. Wir zeigen, worauf es ankommt, um beim Online-Lexikon dabei zu sein.
Als Online-Lexikon hat sich Wikipedia zu einer Informationsquelle mit weltweiter Relevanz entwickelt. Laut Statista gibt es bei Wikipedia rund 2,7 Millionen deutschsprachige Artikel. (Stand 14. Juni 2022). In allen verfügbaren Sprachen beträgt die Zahl der Wikipedia-Artikel ca. 58,9 Millionen. (Stand 25. Mai 2022) Als Quelle für „schnelle“ und dabei in der Regel sehr verlässliche grundlegende Fakten und Informationen ist Wikipedia mit dem Prinzip der nutzerbasierten Erstellung und Pflege der Inhalte unschlagbar. Und nicht vergessen: Wer bei Google den Namen einer Organisation eingibt, erhält rechts neben den ersten Suchergebnissen einen Teaser zum Wikipedia-Eintrag ausgespielt, der nicht selten die grundlegenden Informationen enthält, die man „mal eben“ sucht.
Entscheidend: Relevanz der Organisation
Bevor Sie einen Wikipedia-Eintrag erstellen, sollten Sie sich überlegen, ob die Organisation überhaupt dafür in Frage kommt. Antwort darauf geben die Relevanzkriterien. Entscheidend ist beispielsweise ein gewisses Maß an öffentlicher Bekanntheit einer Organisation. „Ein Anhaltspunkt für die Beurteilung öffentlicher Bekanntheit kann eine statistische Erfassung von Suchmaschinentreffern sein“, wie es auf den Seiten von Wikipedia heißt. Im Klartext bedeutet das: Wer als Organisation seine Hausaufgaben in Sachen SEO gemacht hat, hat hier schon mal ganz gute Karten. Allerdings ist damit noch lange nichts gewonnen.
Wann gilt eine Organisation als relevant?
Für Stiftungen privatrechtlicher Natur gilt, dass diese dann als relevant gelten, wenn sie regelmäßig überregional in den Medien auftauchen oder einen hauptamtlichen Geschäftsführer haben (ersatzweise für die schwer prüfbare Kenngröße Stiftungsvermögen).
Vereine, Verbände, Netzwerke und Bürgerinitiativen müssen mindestens eins der folgenden Kriterien erfüllen, um einen Wikipedia-Eintrag erstellen zu können: überregionale Bedeutung, besondere mediale Aufmerksamkeit, eine besondere Tradition oder eine signifikante Mitgliederzahl. Konkreter sind diese Punkte nicht ausformuliert, was die Kriterien etwas relativ erscheinen lässt. Besonders bemerkenswert: Alle Landes- und Regionalverbände der Sanitäts- und Hilfsorganisationen sind prinzipiell nicht relevant. Anders formuliert: Bundesverbände gelten somit als relevant. Bei Unsicherheiten kann man einen Relevanzcheck veranlassen, den dann ein ehrenamtlicher Mitarbeiter persönlich durchführt.
Keine vorteilhafte Selbstdarstellung erwünscht
Gilt die eigene Organisation als relevant, müssen Sie gut überlegen, welche Informationen und Fakten in welcher Art und Weise in den Eintrag einfließen sollen. Dabei gilt in jedem Moment: Es handelt sich um ein Lexikon. Das bedeutet, dass lobhudelnde Selbstbeweihräucherung fehl am Platz ist und auch nicht geduldet wird. Deshalb empfiehlt es sich auch, im Vorfeld darauf zu achten, dass es nicht zu Interessenkonflikten kommt. Entscheidend ist für die Gesamtheit des Eintrags die Neutralität des Standpunktes. Dabei ist nicht nur Sachlichkeit geboten. Getroffene Aussagen müssen in jedem Fall auf ihre Belegbarkeit hin überprüft und mit entsprechenden Belegen untermauert sein.
Wikipedia-Eintrag erstellen nach festem Schema
Um sich ein Bild davon zu machen, wie genau ein Wikipedia-Eintrag für eine NGO strukturiert sein sollte, können Sie sich ein paar Beispiele anschauen (WWF, Campact, Brot für die Welt) und den Aufbau getrost für sich übernehmen. Ein „Abschreiben“ gibt es in diesem Sinn ja nicht. Wichtig ist nämlich neben der Einleitung, die die wichtigsten Daten zusammenfasst, auch ein Abriss der Geschichte der Organisation. Ebenso wichtig, wenn Sie einen Wikipedia-Eintrag erstellen wollen: Kern eines jeden Eintrags ist die Infobox. Für deren inhaltliche Gestaltung bietet Wikipedia eine detaillierte Vorlage.
Mit Fotos und Logos vorsichtig sein
Fotos können Sie nur unter einer freien Lizenz hochladen. Bei Logos ist die Sachlage differenzierter zu betrachten und nicht ganz einfach.
Wer sich schließlich umfassend Gedanken gemacht und die notwendigen Voraussetzungen geklärt hat, kann sich ganz entspannt in die gut strukturierte Starthilfe einlesen.
Foto: monticellllo/AdobeStock