21. Dezember 2023

Überzeugend präsentieren – Geldgeber begeistern

Überzeugende Präsentation für Spendenprojekte

Sitzen potentielle Sponsoren oder Großspender einmal vor Ihnen und warten gespannt auf Ihre Präsentation, ist der schwierigste Schritt bereits geschafft. Jetzt geht es darum, Ihr Publikum mit Ihrer eigenen Begeisterung für Ihr gemeinnütziges Projekt anzustecken. Damit das gelingt, sollten Sie bei Ihrem Vortrag ein paar grundlegende Dinge beachten.

Gute Vorbereitung ist das A und O jeder Präsentation. Rufen Sie sich die Kernaussagen und wichtigsten Argumente in Erinnerung, bereiten Sie sich einen übersichtlichen, knackigen Leitfaden mit Stichpunkten vor und legen Sie sich die ein oder andere Frage ans Publikum zurecht. Sorgen Sie auch für einen reibungslosen Ablauf: Prüfen Sie, ob die Technik funktioniert und haben Sie alles, was Sie während der Präsentation benötigen, griffbereit.

Ein Eisbrecher zum Beginn

Die ersten Momente einer Präsentation sind meistens die schwierigsten. Das Publikum ist still und wartet auf Ihre Eröffnung. Beginnen Sie kreativ, zum Beispiel mit einer Frage an Ihre Zuhörer, einem Zitat, einer beeindruckenden Statistik oder auch einem Witz. Auch eine Geschichte oder Anekdote wirkt auflockernd und aktivierend. Das Wichtigste ist, dass Sie gleich zu Beginn das Interesse und die Aufmerksamkeit Ihres Publikums wecken.

Körpersprache, Leidenschaft und Authentizität

Denken Sie daran, dass die Überzeugungskraft Ihrer Präsentation stark von Ihrer Leidenschaft und Ihrem Engagement für das Projekt abhängt. Wenn Sie authentisch und engagiert sind, wird Ihr Publikum eher dazu geneigt sein, sich für Ihre Sache zu engagieren. Viele Menschen neigen dazu, sich bei Präsentationen besonders seriös und professionell geben zu wollen – was meistens darin resultiert, dass sie steif und unnatürlich wirken. Bleiben Sie Sie selbst, denn nur authentische Menschen können ihre eigene Leidenschaft und Begeisterung auf andere übertragen. Auch wenn Sie sich vielleicht versprechen, Ihnen etwas nicht einfällt oder Sie den Faden verlieren – denken Sie daran, dass das menschlich ist und jedem passiert. Über sich selbst zu lachen ist sympathisch und entlockt auch Ihrem Publikum ein Lächeln.

Auch Ihre Körpersprache sollten Sie bewusst einsetzen. Widerstehen Sie der Versuchung, sich hinter dem Rednerpult zu verstecken. Besser ist es, frei zu stehen, ein wenig hin und her zu gehen und mit ihren Händen das Gesagte zu unterstreichen.

Gleich zur Sache kommen

Niemand hört gerne umständlichen Ausführungen und langweiligen Statistiken zu. Kommen Sie einfach gleich auf den Punkt – warum sind Sie alle hier? Was ist der Kern, um den es in Ihrem Projekt geht? Welches Problem gibt es, das Sie mithilfe Ihres Publikums lösen möchten? Vermeiden Sie dabei, zu sehr ins Detail zu gehen und sprechen Sie klar und prägnant. Die ein oder andere Visualisierung des Problems – vielleicht in Form von Bildern, einem Video oder auch einer nicht zu komplexen Statistik kann helfen, das Problem verständlich zu machen.

Ihre Mission in einfacher Sprache

Sie sind Experte auf Ihrem Gebiet und wissen jede Menge über Ihr Thema. Rufen Sie sich aber immer wieder ins Gedächtnis, dass das bei Ihrem Publikum vielleicht nicht so ist. Bleiben Sie in Ihrer Sprache daher einfach, klar und einprägsam.

Erläutern Sie, was Ihre Mission ist. Erklären Sie einfach verständlich, wie Ihr gemeinnütziges Projekt das vorhin umrissene Problem lösen kann. Vielleicht können Sie bereits Erfolgsgeschichten erzählen, mit der Sie die schnöde Theorie ganz praktisch untermauern können. Geschichten sind gut geeignet, um Ihre Arbeit zu veranschaulichen und Emotionen bei Ihrem Publikum zu wecken.

Die Relevanz Ihres Projekts hervorheben

Nachdem Ihr Publikum erfahren hat, was Sie mit Ihrem Projekt bereits erreicht haben, sollten Sie einen Blick in die Zukunft geben. Erläutern Sie, was dringend noch getan werden muss und was es dafür benötigt. Untermauern Sie die Relevanz Ihrer Arbeit, indem Sie die Missstände beschreiben, die Sie zukünftig beheben möchten. Bleiben Sie auch hier möglichst konkret, anstatt in theoretische Ausführungen abzudriften.

Gerne können Sie auch hier wieder einige Fakten und Statistiken einbringen – jedoch bitte sparsam. Erschlagen Sie Ihr Publikum nicht mit Zahlen, sondern binden Sie diese in Geschichten ein und nutzen Sie sie, um das Gesagte zu untermauern.

Das Publikum einbinden

Stellen Sie während Ihrer Präsentation immer wieder Fragen. Zum Beispiel könnten Sie Ihre Zuhörer raten oder schätzen lassen, wieviele Menschen von Ihrem Projekt profitieren würden oder Ähnliches. Das bindet sie aktiv mit ein. Auch eine kurze Diskussion oder Fragerunde zum Verständnis des bisher präsentierten bietet sich an, um die Präsentation zwischendrin aufzulockern. Mittel wie ein Flip-Chart, auf dem Sie die Diskussion in Stichpunkten festhalten oder das Gesagte visualisieren sind gut geeignet.

Den Wunsch zu helfen aufgreifen

Nachdem Ihr Publikum nun darüber Bescheid weiß, welches Problem Sie auf welche Weise lösen möchten, sollten Sie aufzeigen, was jeder einzelne Zuhörer dazu beitragen kann. Vielleicht möchten Sie damit beginnen zu erläutern, was es braucht, um die Problemlösung umsetzen zu können. Erklären Sie ganz transparent, was Sie bereits haben und wie Sie Ihre Spenden konkret verwenden. Diese Transparenz schafft Vertrauen – eine Hauptvoraussetzung für Geldgeber.

Sagen Sie ohne Umschweife, wie Ihre Zuhörer helfen können. Konkrete Beispiele verdeutlichen, wie das Spenden- oder Sponsorengeld verwendet wird und welchen Einfluss jeder Einzelne im Publikum dadurch haben kann.

Call to Action und Follow-up

Zum Schluss sollten Sie einen klaren Call to Action formulieren. Zum Beispiel könnten Sie Ihr Publikum dazu auffordern, gleich nach der Präsentation auf Sie zuzukommen, um etwaige offene Fragen zu klären. Auch ein Handout mit den wichtigsten Fakten der Präsentation und eine Visitenkarte helfen Ihrem Publikum, danach mit Ihnen in Kontakt zu treten. Wichtig ist dabei natürlich, dass Sie die Interessenten nach der Präsentation entsprechend betreuen und Kontaktaufnahmen zeitnah und persönlich beantworten.

Text: Karin Sommer, Foto: Gorodenkoff/AdobeStock

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