Wie überzeugt man Menschen, eine Dauerspende abzuschließen? Und was ist zu tun, damit sie möglichst lange gern dabei bleiben und somit stabile Unterstützung für Vereine leisten?
Besonders kleine Vereine haben meistens (noch) keine große Basis an Spendenden, dafür aber eine sehr treue. Sie erhalten immer wieder Einzelspenden – doch es ist sehr unsicher, ob und wann sie tatsächlich eintrudeln. Regelmäßige Spenden, zum Beispiel monatlich, sind eine wertvolle Ressource: Sie sichern ein planbares und stetes Einkommen, das die Finanzierung von Projekten auf eine stabilere Basis stellt. Für die Spendenden hat es auch Vorteile: Viele kleine Beiträge sind einfacher zu leisten, als eine große Einzelspende und man behält besser den Überblick über seine Unterstützung. Wenn Spender also das meiste aus ihrer Spende herausholen wollen und so effektiv wie möglich spenden möchten, ist eine regelmäßige Spende optimal.
Aber wie überzeugt man Menschen dazu, eine Dauerspende abzuschließen? Und wie sollte man diese Menschen betreuen, damit sie möglichst lange dabei bleiben?
Gezielte Angebote, gezielte Kommunikation
Das Gewinnen und Halten von Dauerspendern, die stabile Unterstützung für Vereine leisten, erfordert ein paar gezielte Überlegungen und Ansätze.
1. Zielgruppenanalyse und Personalisierung
Zuerst sollte man seine Bestandsspender analysieren: Wer gibt mindestens einmal im Jahr, oder sogar häufiger? Diese Menschen kennen die Organisation und stehen hinter dem gemeinnützigen Zweck. Sie sind am einfachsten davon zu überzeugen, mit einer Dauerspende zu helfen. Durch eine personalisierte Ansprache – zum Beispiel per E-Mail – können sie auf diese Option hingewiesen und gebeten werden, ihre Unterstützung dauerhaft zu machen.
2. Entwicklung von Anreizsystemen
Für die Zusage zu einer regelmäßigen Spende sollte auch etwas zurückgegeben werden. Das können z. B. Dankesgeschenke, besondere/exklusive Informationen, eine Urkunde oder ähnliche Dinge sein. Das setzt nicht nur einen Anreiz, sondern drückt auch besondere Dankbarkeit aus. Viele Vereine haben eigene Programme entwickelt, z. B. Fördermitgliedschaften oder Patenschaften. Auch bei Veranstaltungen können Dauerspender durch verschiedene Anreize bedankt werden – z. B. mit besonders guten Plätzen, Konsumationsgutscheinen, Meet & Greets, usw.
3. Intensive Kommunikation
Dauerspender sollten immer gut betreut werden. Sie müssen in regelmäßigen Abständen erfahren, wofür ihre Spenden eingesetzt werden und welche Erfolge schon erreicht werden konnten. Das geht am besten, indem man Geschichten erzählt, die sowohl informieren als auch schöne Gefühle auslösen. So bleiben die Loyalität und die emotionale Bindung des Spendenden an den Verein erhalten.
4. Optimierung der Website
Auf der Website können Vereine aktiv und effektiv die Möglichkeit einer Dauerspende bewerben. Sofern es ein Online-Spendenformular gibt, sollte dieses auf jeden Fall auch Dauerspenden über viele verschiedene Zahlungsarten anbieten. Optimal ist es, wenn gezielte Spendenprogramme wie Patenschaften auch in einem direkt online nutzbaren Formular angeboten werden und dabei aufzeigen, was die Spendenden dafür erhalten.
5. Proaktive Beziehungspflege
Danke sagen ist gerade bei wertvollen Dauerspendern enorm wichtig. Ein- oder zweimal im Jahr können sie persönlich kontaktiert werden, um z. B. Feedback einzuholen und den Informationswunsch abzufragen. Der Kontakt stärkt die Beziehung und bringt dem Verein auch wichtige Informationen über seine Unterstützer. Spezielle Patenschafts-Reports oder ein regelmäßiger Projekt-Newsletter halten den Kontakt aufrecht und informieren.
6. Vorbeugung von Stornierungen
All die obigen Maßnahmen dienen einer guten Spenderbeziehung, die wiederum dafür wichtig ist, die Spendenden möglichst lange zu behalten. Trotzdem wird man nicht vermeiden können, dass gelegentlich jemand seine Dauerspende beenden möchte. Auch hier kann man als Verein nochmal alles versuchen: Zum Beispiel kann man eine Pause anbieten, bevor man die Dauerspende endgültig beendet. Auch auf eine Verringerung des Spendenbetrages lassen sich viele als alternative Lösung ein. Wichtig ist, einmal zu fragen – aber ein weiteres Nein zu akzeptieren. Die Spendenden sollten nicht das Gefühl haben, dass sie ihre Dauerspende nicht beenden können oder bedrängt werden, das schadet dem Vertrauen in den Verein.
Regelmäßig und dauerhaft Spenden erhalten – stabile Unterstützung
Regelmäßige Spenden sind das Rückgrat jeder erfolgreichen Fundraising-Strategie. Sie ermöglichen es NGOs, langfristig zu planen und ihre Projekte auf eine solide finanzielle Basis zu stellen. Durch gezielte Akquise- und Bindungsstrategien sowie präventive Maßnahmen gegen Stornierungen können Organisationen eine loyale und engagierte Spenderbasis aufbauen, die für die finanzielle Stabilität enorm wichtig ist.
Text: Karin Sommer, Foto: DALL-E 2024